Wer kennt das nicht? Man ist auf der Suche nach leckeren Produkten, vielleicht einfach nur frische und leckere Tomaten. Der Supermarkt um die Ecke hat gerade Tomaten aus Italien im Angebot. Man greift zu und darf sich, in Ausnahmefällen, über die gute Qualität freuen: Aromatisch sind sie, saftig, süß und unheimlich lecker.
Kaum sind sie aufgegessen, zieht man wieder los, zum gleichen Supermarkt um die Ecke und oh, welch Freude, es gibt sie noch. Das geht erfahrungsgemäß vielleicht zweimal gut. Das dritte Mal gibt es zwar wieder italienische Tomaten, aber die haben gar nichts mehr mit dem zu tun, über das man sich so gefreut hatte: Hart und wässrig sind sie, geschmacklos.
Man versucht es vielleicht noch ein drittes, oder ein viertes Mal. Meistens ohne Erfolg aber mit Ärger darüber, dass die Tomaten zum gleichen Preis, manchmal sogar in der gleichen Verpackung verkauft werden und meilenweit von dem Geschmackserlebnis entfernt sind, das man in Erinnerung hat und sucht.
Gute Ware ist nur begrenzt verfügbar. Das ist weder ein Geheimnis noch eine besondere Feststellung. Intensive Landwirtschaft funktioniert nach dem Prinzip der Ausbeutung: Maximaler Ertrag ohne Rücksicht auf die Konsequenzen für Menschen, Tiere und die Natur. Und das kann man auch, mehr oder weniger, deutlich schmecken.
Kleinbäuerliche Landwirtschaft funktioniert anders. Sie ist arbeitsintensiv und aufwendig und auf die Vielfalt der Natur und ihrer Erzeugnisse ausgerichtet. Das fördert nicht nur Biodiversität, sondern auch die ökologische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung vor Ort. Durch Zeit, traditionelles Handwerk und überliefertes Wissen entstehen so lokale Spezialitäten – in kleinen bis kleinsten Mengen.
Wenn wir als Verbraucher also etwas von dieser wertvollen Ware haben dürfen, sollten wir das in erster Linie schätzen und lernen, dass uns nicht alle Produkte in unbegrenzter Menge zu jeder Jahreszeit zur Verfügung stehen können…das Warten darauf lohnt sich jedenfalls allemal!
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